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St. Bernward Krankenhaus Aktuelles & Presse

Per Gabelstapler ins St. Bernward Krankenhaus

Für mehr Patientensicherheit: St. Bernward Krankenhaus investiert 320.000 Euro in zweiten Kommissionierautomaten für Verteilung der patientenindividuellen Medikamententüten
Unit-Dose-Gerät wird per Gabelstapler durch ein Fenster in die Zentralapotheke am St. Bernward Krankenhaus geliefert.

Bei 730 Kilogramm Gewicht kommt selbst ein Gabelstapler kurz ins Schwanken. Doch die Techniker und Handwerker des St. Bernward Krankenhauses sind Profis. Mit wenigen Handgriffen bugsieren sie den neuen Kommissionierautomaten, der das Krankenhaus und die Diakonie Himmelsthür schon bald mit individuell verpackten Medikamenten-Tütchen und -Ampullen versorgen wird, von der Treibestraße aus durch ein Fenster im 1. Stock in die Zentralapotheke am St. Bernward Krankenhaus. „Wir hätten ja die Treppe genommen, aber dafür ist das Gerät leider zu groß“, sagt die Leiterin der Zentralapotheke Almut Weygand, die das Spektakel mit einigen Schaulustigen von der Straße aus beobachtet. Als die Maschine sicher an ihrem Platz in der Apotheke steht, atmet die 48-Jährige sichtlich erleichtert auf. „Die Neuanschaffung des Zweitautomaten kostet insgesamt rund 320.000 Euro“, erklärt Almut Weygand. „Da darf natürlich nichts schiefgehen.“

Seit 2009 versorgt das St. Bernward Krankenhaus seine Patienten durch ein sogenanntes „Unit-Dose-System“ mit Medikamenten. Täglich werden mit Hilfe eines Kommissionierautomaten Tabletten, Kapseln und Dragées für jeden Patienten individuell in kleine Tüten verpackt, auf die jeweils der Name des Patienten, Station, Zimmernummer, die Namen der Arzneimittel sowie Einnahmezeit und -hinweise gedruckt werden. Die Informationen werden zuvor in einen Computer eingespeist und mehrfach von Ärzten und Apothekern überprüft. „Das Unit-Dose-System leistet seit Jahren einen hohen Beitrag zur Patientensicherheit“, stellt Almut Weygand fest.

Seit 2014 liefert die Zentralapotheke die individuell verpackten Arzneimittel auch an die Diakonie Himmelsthür aus und versorgt somit pro Woche rund 1.500 Personen. „Damit war die Kapazitätsgrenze unseres Kommissionierautomaten mehr als erreicht“, erläutert Almut Weygand. An eine Wartung des Geräts sei nur noch außerhalb der eigentlichen Betriebszeiten zu denken gewesen. Schnell war deshalb klar: Ein zweites Gerät muss her. Und dieses, so freut sich die Leiterin der Zentralapotheke, verbessere die Qualität der Patientensicherheit noch einmal deutlich. „Das neue Unit-Dose-Gerät ist nicht nur schneller und effizienter, sondern arbeitet auch viel präziser und sicherer.“ Jede Kassette, die von den Apothekern mit Arzneimitteln gefüllt und in das Gerät eingesetzt werde, sei mit sogenannten „Radio Frequence Identification“ (RFID)-Chips versehen. „Wenn eine Kassette falsch befüllt wird, meldet es uns das Gerät“, sagt Almut Weygand. Dies bedeute, dass keine Tablette mehr in ein falsches Fach gelangen könne. Zudem werde künftig jedes Tütchen zur schnellen Identifizierung mit einem Barcode versehen, auch eine Beschreibung des jeweiligen Medikaments werde auf den Tüten abgedruckt.

Jeder der beiden Unit-Dose-Kommissionierautomaten im St. Bernward Krankenhaus kann mit maximal 336 verschiedenen Arzneimitteln befüllt werden. „Natürlich gibt es aber wesentlich mehr Medikamente“, sagt Almut Weygand. Bisher seien die „selteneren“ Arzneimittel nach dem Vier-Augen-Prinzip von jeweils zwei pharmazeutischen Mitarbeitern auf einem Tablett zusammengestellt worden, das dann in den Automaten geschoben wurde. In dem neuen Gerät wird die richtige Befüllung des jetzt elektronischen Tabletts zusätzlich mit Hilfe von Barcodes und RFID-Chips überwacht. „Der Kommissionierautomat erkennt dank der Chips die richtigen Medikamente und produziert nur, wenn ein korrekt gefülltes Tablett eingesetzt wird“, erklärt Almut Weygand.

Auch der letzte Arbeitsschritt, die Sichtkontrolle der befüllten Tüten, erfolgt künftig nicht nur durch die pharmazeutischen Mitarbeiter, sondern auch durch ein optisches Endkontrollgerät. „Schneller werden wir dadurch zwar nicht“, sagt Almut Weygand. „Aber deutlich sicherer für unsere Patienten – und nur darauf kommt es an.“

 

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